Klaus Voigt (1938 – 2021)
Am 21 September 2021 verstarb unser langjähriges Mitglied Dr. Klaus Voigt in seiner Heimatstadt Berlin.
Ein Nachruf von Frau Brigitte Bruns
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Herrn Dr. Anthony Grenville
Am 04. September 2021 wurde Herrn Dr. Anthony Grenville im Rahmen der virtuellen Jahrestagung der Gesellschaft für Exilforschung e.V., München die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Die Laudatio verfasste Frau Dr. Andrea Hammel. Die 1. Vorsitzende der Gesellschaft für Exilforschung e.V., Frau Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg, „überreichte“ ihm die Urkunde, die ihm anschließend zugesendet wurde.
Laudatio von Frau Dr. Andrea Hammel
John. M. Spalek (1928-2021)
Unser Ehrenmitglied Prof. Dr. John M. Spalek verstarb am 5. Juni 2021 in Philadelphia. Er war ein Nestor der Exilforschung. In seinem Fall greift diese Bezeichnung nicht zu hoch. Jahrzehntelang engagierte er sich in der Erforschung des deutschsprachigen Exils in den USA. Er tat dies auf unterschiedliche Art und Weise: mit der Herausgabe von Publikationen, die heute Standardwerke der Exilforschung sind, aber auch durch die unermüdliche Sammlung von Originaldokumenten, die für die Erforschung des Exils unverzichtbar sind.
Ein Nachruf von Frau Dr. Sylvia Asmus
Hermann Schnorbach (1949 - 2021)
Am 17. April 2021 ist unser Mitglied Dr.Hermann Schnorbach im Alter von 72 Jahren verstorben.
Ein Nachruf von Frau Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg
Claus-Dieter Krohn (1941- 2019)
Prof. Dr. Claus-Dieter Krohn verstarb am 06. September 2019 kurz nach Vollendung seines 78. Lebensjahrs. Die deutschsprachige Exilforschung verliert mit ihm eine bedeutende Stimme, die sie über drei Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt hat.
Ein Nachruf von Frau Prof. Dr. Doerte Bischoff
Judith Kerr (1923 - 2019)
Am 22. Mai 2019 ist unser Ehrenmitglied Judith Kerr kurz vor ihrem 96. Geburtstag in London gestorben.
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Frau Judith Kerr
Am 18. März 2019 fand in der Wiener Library, London, in Kooperation mit der Association of Jewish Refugees (AJR) und in Anwesenheit des Kulturreferenten der Deutschen Botschaft, Herrn Dr. Ralf Teepe, die Festveranstaltung für die Autorin Judith Kerr statt. Leider konnte Frau Judith Kerr aus Gesundheitsgründen nicht anwesend sein. Sie wurde vertreten durch ihre Freundin, Frau Nicola Jones.
Laudatio von Herrn Dr. Anthony Grenville
Urkundenverleihung durch Frau Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg
Renata von Hanffstengel (1934 - 2018)
Am 23. November 2018 verstarb Renata von Hanffstengel. Sie wurde am 29. August 1934 als Tochter einer Mexikanerin und eines deutschen Beamten geboren. Mit nur 19 Jahren verließ sie im Jahr 1953 Deutschland, um die amerikanische Seite ihrer familiären Herkunft kennenzulernen. Ihr Weg führte über Kanada, die USA und schließlich nach Mexiko – dem Land ihrer Vorfahren.
Ein Nachruf von Herrn Tobias Melzer
Andrea Reiter (1957 – 2018)
Am 14. November 2018 ist Professorin Andrea Reiter in Southampton ihrer Krebskrankheit erlegen. Mit ihrem frühen Tod verliert die Gesellschaft für Exilforschung eine hoch geschätzte und beliebte Kollegin. Andrea Reiter war der Gesellschaft nicht nur lange als assoziiertes Mitglied des Research Centre for German & Austrian Exile Studies am Institute of Modern Languages Research der Universität London verbunden, sondern etwa auch als Mitorganisatorin der Jahrestagung 2016 in Aberystwyth, Wales.
Ein Nachruf von Frau Dr. Ursula Seeber
Cornel Meder (1938 - 2018)
Am 02. Juli 2018 verstarb Cornel Meder, langjähriges Mitglied der Gesellschaft für Exilforschung e.V. und von 1994 bis 1997 Beiratsmitglied der Gesellschaft. Im Jahr 1992 richtete er zu dem Thema "Der Europa-Gedanke im Exil" die Jahrestagung der Gesellschaft in Luxemburg aus.
Ein Nachruf von Frau Germaine Goetzinger
Erwin Rotermund (1932 - 2018)
Am 09. Januar 2018 ist Dr. Erwin Rotermund kurz nach Vollendung seines 85. Lebensjahres in Mainz gestorben.
Ein Nachruf von Herrn Prof. Dr. Lutz Winckler (veröffentlicht im Argonautenschiff 26.2018)
Hanna Papanek (1927 – 2017)
Am 24. Januar 2018 wäre sie 91 Jahre alt geworden, die am 16. Dezember 2017 in Lexington/Massachusetts verstorbene Dr. Hanna Papanek, Ehrenmitglied der Gesellschaft für Exilforschung.
Ein Nachruf von Frau Dr. Ursula Langkau-Alex
Ingid Belke (1935 – 2017)
Am 24. September 2017 ist Ingrid Belke in Stuttgart gestorben. Wir nehmen Abschied von einer großen Wissenschaftlerin und einem langjährigen Mitglied der Gesellschaft für Exilforschung e.V..
Ein Nachruf von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Benz
Beate Schmeichel-Falkenberg (1926 – 2017)
Am 17. September 2017 ist Beate Schmeichel-Falkenberg gestorben. Sie gründete 1991 die Arbeitsgemeinschaft "Frauen im Exil" und war von 1997 bis 2005 2. Vorsitzende der Gesellschaft für Exilforschung e.V..
Ein Nachruf von Frau Dr. Hiltrud Häntzschel
Karl Holl (1931 - 2017)
Am 23. April 2017 ist der Bremer Historiker Karl Holl gestorben. Der Begründer der Historischen Friedensforschung ist seit den frühen Zeiten der Gesellschaft für Exilforschung ihr aktives Mitglied gewesen, da die meisten Protagonisten seines Forschungsfeldes nach 1933 ins Exil getrieben worden sind.
Ein Nachruf von Herrn Prof. Dr. Claus-Dieter Krohn
Werner Berthold (1921–2017)

Am 29. März 2017 ist Werner Berthold in Frankfurt am Main verstorben. Herr Berthold leitete von 1959 bis 1984 das heutige Deutsche Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek. Mit Ausstellungen und Veröffentlichungen und durch seine Mitarbeit in Fachgremien gab er der Exilforschung wichtige Impulse zur Erforschung des deutschsprachigen Exils in der Bundesrepublik Deutschland.
Ein Nachruf von Frau Dr. Sylvia Asmus
Nachruf auf Egon Schwarz (1922 – 2017)
Wie kaum ein anderer Intellektueller hat der Literaturwissenschaftler, Kritiker und Essayist Egon Schwarz die nachfolgenden Generationen zu verstehen gelehrt, was Exil bedeutet. Am 11. Februar 2017 ist er in St. Louis/Missouri gestorben.
Ein Nachruf von Frau Dr. Ursula Seeber
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Herrn Prof. Dr. Egon Schwarz

Copyright Literaturhaus Wien
Am 18. Oktober 2016 wurde Herrn Prof. Dr. Egon Schwarz (St.Louis, MO) im Literaturhaus Wien die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Exilforschung e.V. verliehen. Frau Veronika Zwerger, seit Juli Leiterin der Österreichischen Exilbibliothek und Mitveranstalterin der Feier, begrüßte die Gäste. Die Laudatio auf Egon Schwarz verfaßte die 1. Vorsitzende der Gesellschaft für Exilforschung e.V., Frau Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg. Frau Dr. Ursula Seeber, ehemalige Leiterin der Österreichischen Exilbibliothek und Beiratsmitglied der Gesellschaft für Exilforschung e.V., überreichte die Urkunde und führte im Anschluss ein Gespräch mit Egon Schwarz über seinen persönlichen und professionellen Zugang zur Literatur des Exils, über die Anfänge der Exilforschung in Deutschland, zu deren Protagonisten Egon Schwarz zählt, und über heute drängende Fragestellungen dieser Disziplin.
Zum Tod von Hans-Albert Walter (1935 – 2016)
Prof. Hans-Albert Walter war eine der führenden Figuren auf dem Gebiet der internationalen Exilliteraturforschung. Am 22. Februar 2016 ist er in Frankfurt am Main gestorben.
Ein Nachruf von Herrn Hans-Harald Müller
Bundesverdienstkreuz für Anne Ranasinghe geb. Anneliese Katz
Am 13. Oktober 2015 wurde dem langjährigen Mitglied der Gesellschaft für Exilforschung e.V., Frau Anne Ranasinghe, vom Deutschen Botschafter in Colombo das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Damit wurde eine Frau geehrt, die vor 76 Jahren ihre deutsche Heimat verlassen musste, um der Vernichtung durch das Nazi-Regime zu entgehen. Anne Ranasinghe gilt als eine der berühmtesten Lyrikerinnen Sri Lankas. Sie wurde in den letzten Jahrzehnten mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter 2007 mit der höchsten literarische Auszeichnung des Landes für ihr Lebenswerk „The State Literary Award“. 2011 erhielt sie „The Godage National Literary Award for lifelong Contributions to Sri Lankan Literature“. Gedichte von ihr sind in 13 Sprachen übersetzt worden. Sie wurde in die Princeton Encyclopedia of Poetry aufgenommen. Als einzige Publikation in deutscher Sprache erschien 1994 im Maro Verlag der Band: „Du Fragst Mich, Warum Ich Gedichte Schreibe“, der einige der „Holocaust-Poems“ enthält.
Anne Ranasinghe wurde am 2.Oktober 1925 als Anneliese Katz in Essen geboren. Sie war die einzige Tochter einer bürgerlichen jüdischen Familie und verbrachte ihre Kindheit in Essen, wo sie die Grundschule besuchte und nach 1933 ein jüdisches Gymnasium in Köln. Am Tag nach der Reichsprogromnacht, am 10. November 1938, wurde ihr Vater, ein hochdekorierter Veteran des 1.Weltkriegs, abgeholt und kam einige Monate später als gebrochener Mann aus dem Konzentrationslager Dachau zurück. Daraufhin beschlossen die Eltern, die Tochter in Sicherheit zu bringen. Das dreizehnjährige Mädchen gelangte im Januar 1939 mit einem der letzten Kindertransporte zu einer Tante in England. Sie hat ihre Eltern, die 1940 ins Ghetto Lodz deportiert und 1944 im Todeslager Chelmno (Kulmhof) ermordet wurden, nie wiedergesehen.
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Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Frau Prof. Dr. Hanna Papanek
Am 8. Mai 2015 wurde der Soziologin, Ethnologin und Exilforscherin Hanna Papanek im Literaturhaus Wien die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Exilforschung e.V. verliehen.
Laudatio von Frau Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg
Bilder der Veranstaltung im Rahmen einer Buchpräsentation
Fotos: Veronika Zwerger
Brigitte Kralovitz-Meckauer (1925 – 2014) – In Memoriam
„Mit 5 lebte ich mit meinen Eltern in Deutschland, mit 10 Jahren in Italien, mit 15 in Frankreich, mit 20 in der Schweiz, mit 25 in den USA, mit 30 wieder in Deutschland. Seitdem war ich, zusammen mit meinem Mann, den ich in New York geheiratet habe, erst in München und bin nun seit Jahrzehnten in Köln, wo wir ein neues Zuhause gefunden haben. Niemand, sofern er uns nicht näher kennt, sieht uns unsere bewegte Vergangenheit an“, schrieb Brigitte Kralovitz-Meckauer im Vorwort zu ihren Lebenserinnerungen „Summary of my life“.
Am 19. Januar 2014 ist die für ihr Engagement gemeinsam mit ihrem Mann mit dem Bundesverdienstkreuz und der Ehrenmedaille der Stadt Leipzig ausgezeichnete Übersetzerin und Autorin in Köln gestorben.
Ein Nachruf von Frau Dr. Sylvia Asmus
Zum Tod von Susanne Trachsler
Im Dezember 2012 verstarb Susanne Trachsler in ihrer Wahlheimat Zürich. Sie war ein langjähriges Mitglied in der Gesellschaft für Exilforschung e.V. und engagierte sich insbesondere in der Arbeitsgruppe "Frauen im Exil".
Ein Nachruf von Frau Gabriele Fritsch-Vivié
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Prof. Dr. Guy Stern
Die Gesellschaft für Exilforschung e.V. hat dem Distinguished Professor emeritus of German Literatur and Cultural History at Wayne State University, Detroit/MI., derzeit Direktor des International Institute of the Righteous at the Holocaust Memorial Center in Farmington Hills (nahe Detroit), Guy Stern, am 19. Oktober 2012 die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Die Feier fand im Rahmen der Finissage der Ausstellung „‘Fremd bin ich den Menschen dort‘. Ein Blick in die Sammlungen des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 und des Deutschen Literaturarchivs Marbach“ in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt am Main statt. Im Anschluss an die Laudatio und die Überreichung der Urkunde hat Prof. Stern einen Vortrag mit dem Titel: „Helfende Hände. Chronik meiner Rettung“ gehalten.
Laudatio von Frau Dr. Ursula Langkau-Alex
Danksagung von Prof. Dr. Guy Stern
Kurzbiograpie von Prof. Dr. Guy Stern
Hans Keilson gestorben
Unser Ehrenmitglied Dr. Hans Keilson ist am 31. Mai 2011 im hohen Alter von 101 Jahren verstorben. Ein ausführlicher Nachruf auf diesen auch international hoch geschätzten Nervenarzt, Schriftsteller und Dichter wird im Neuen Nachrichtenbrief Nr. 38, Dezember 2011, erscheinen. Vorläufig möchten wir auf das „Portrait“ zur Vollendung des 90. Lebensjahres von Hans Keilson und auf die Hommage zu seinen 100 Jahren hinweisen (Neuer Nachrichtenbrief Nr. 14, S. 17-19, Nr. 34, S. 1-2 und Nr. 38, S. 9-10).
Jens Brüning gestorben
Am 20. Februar 2011 ist Jens Brüning in Berlin gestorben. Der 1946 in Oldenburg Geborene war als Rundfunkjournalist u.a. für das Kulturradio des RBB und das Deutschlandradio Kultur tätig und schrieb für die Süddeutsche Zeitung und den Tagesspiegel.
Brünings besonderes Interesse galt der deutschsprachigen Exilliteratur. So gab er z.B. Gabriele Tergits Reportagen und Feuilletons ebenso heraus wie ihren Roman „Käsebier erobert den Kurfürstendamm“. Auch die deutsche Erstausgabe der Anthologie des Club 1943 „In Tyranos. Vier Jahrhunderte Kampf gegen Unterdrückung in Deutschland“ ist Jens Brünings Verdienst.
Werner Berthold zum 90. Geburtstag
Am 10. Februar 2011 feierte Werner Berthold, langjähriger Leiter der Benutzungsabteilung und des Deutschen Exilarchivs 1933 - 1945 der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main und einer der Mitbegründer der Exilforschung in der Bundesrepublik Deutschland, seinen 90. Geburtstag.
Werner Berthold, 1921 in Auerbach/Vogtland geboren, hatte nach Kriegsdienst und Gefangenschaft von 1946 bis 1951 an der Universität Leipzig Geschichte, Literatur und Philosophie studiert und sein Studium mit einer Promotion über E.T.A. Hoffmann abgeschlossen.
Nach einem Referendariat an der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden und der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin war Berthold als Fachreferent für Germanistik und Philosophie an der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin tätig. 1957 zog er nach Frankfurt am Main, wo er von November 1957 bis März 1984 an der Deutschen Nationalbibliothek tätig war. 1959 wurde ihm dort auch die Verantwortung für die Ende der 1940er-Jahre begründete „Emigrantenbibliothek“, heute Deutsches Exilarchiv 1933-1945, übertragen, die er in den folgenden Jahren weiter ausbaute.
1965 legte Berthold mit der Ausstellung und dem gleichnamigen Katalog „Exilliteratur 1933 - 1945“ einen ersten umfassenden, alle Richtungen des Exils dokumentierenden Überblick vor, der wesentlich dazu beitrug, die Exilforschung in der Bundesrepublik Deutschland anzuregen. An den in den folgenden Jahren durchgeführten Gemeinschaftsprojekten zur Erschließung der politischen und literarischen Quellen des deutschsprachigen Exils war das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 ebenso beteiligt wie am internationalen Austausch der Exilforschung. So war Berthold beispielsweise als Referent der Bundesrepublik Deutschland auf dem „II. Internationalen Symposium zur Erforschung des deutschsprachigen Exils nach 1933“ in Kopenhagen (1972) vertreten. Anstöße für die Exilforschung gaben auch die von Werner Berthold erarbeiteten oder mit verantworteten Ausstellungen und Begleitpublikationen, darunter „Der deutsche PEN-Club im Exil“ (1980), „Die jüdische Emigration aus Deutschland“ (1985) und „Deutsche Intellektuelle im Exil : ihre Akademie und die ‚American Guild for German Cultural Freedom‘“ (1993). Auch als Mitherausgeber (mit Hans-Albert Walter) der Reihe „Exilliteratur“ im Gerstenberg-Verlag, Hildesheim, die von 1977 bis 1986 wichtige literarische und politische Texte des Exils wieder zugänglich machte, blieb Werner Berthold dem Themenfeld deutschsprachige Emigration verpflichtet. Nach seiner Pensionierung im März 1984 blieb Werner Berthold dem Deutschen Exilarchiv 1933 - 1945 der Deutschen Nationalbibliothek weiterhin aktiv verbunden.
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Prof. Dr. John M. Spalek
Am 6. September 2010 fand in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Exilforschung an John M. Spalek statt.
John M. Spalek, ein „Pionier der Exilforschung“, wie ihn Claus-Dieter Krohn bezeichnet hat, hat sich in vielfacher Weise um das deutschsprachige Exil in den USA verdient gemacht. Am 28. August ist er für diese Verdienste mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet worden. Die Gesellschaft für Exilforschung gratuliert sehr herzlich zu dieser Auszeichnung.
Nach Abschluss des Studiums der Germanistik an der Stanford University, Kalifornien, war John M. Spalek an der University of Southern California in Los Angeles und der State University of New York in Albany tätig. Bereits zu Beginn der 1970er Jahre begann er, Materialien deutschsprachiger Emigranten in den USA zu lokalisieren und zu beschreiben. In vier Bänden erschien von 1978 bis 1997 sein "Guide to the Archival Materials of the German-speaking Emigration to the United States after 1933" im Verlag K. G. Saur, München. In dem von ihm, Konrad Feilchenfeld und Sandra Hawrylchak herausgegebenen Sammelwerk "Deutschsprachige Emigration 1933-1945" in den USA werden in Aufsätzen und Bibliografien zahlreiche bekannte und auch weniger bekannte, aber gleichwohl bedeutende Schriftsteller, Publizisten und Kulturwissenschaftler vorgestellt. Zu Spaleks weiteren Arbeiten zählt ein "bibliographisches Handbuch" zu Lion Feuchtwanger in 4 Bänden, das 2004 abgeschlossen wurde. 2009 legte er eine Bibliografie der Werke Franz Werfels vor.
In ihrer Begrüßung würdigte Elisabeth Niggemann, Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek, John M. Spaleks Verdienste um das deutschsprachige Exil und schloss sich Inge Jens an, die der Gesellschaft für Exilforschung zu der Entscheidung, Spalek zum Ehrenmitglied zu machen, schriftlich gratuliert hatte. Elisabeth Niggemann wies auf die über vierzig Jahre andauernde erfolgreiche Zusammenarbeit des Deutschen Exilarchivs der Deutschen Nationalbibliothek mit John M. Spalek hin. 89 Bestände, die neuesten noch nicht hinzugerechnet, konnten durch Spaleks Vermittlung der Sammlung hinzugefügt werden.
Auch Ursula Langkau-Alex, erste Vorsitzende der Gesellschaft für Exilforschung, würdigte in Ihrer Rede die vielfältigen Verdienste des Exilforschers: Aufspüren, Zusammentragen sowie Sicherung von Quellen, Aufnehmen, Aufbewahren, Aufbereiten und zur Verfügung stellen der Materialien, kritisches Verarbeiten und Vermitteln der Funde durch Veröffentlichungen - „an allen drei „Fronten“, so Langkau-Alex, habe Spalek sich in der Vergangenheit Verdienste erworben und er sei auf all diesen Gebieten weiterhin aktiv.
In seinen Dankesworten zeichnete Spalek den Weg nach, der ihn zu seiner langjährigen Beschäftigung mit dem deutschsprachigen Exil geführt hat. Sein Interesse an Ernst Toller, die Erarbeitung einer Toller-Bibliografie und – gemeinsam mit Wolfgang Frühwald - die Herausgabe der Werke Ernst Tollers habe sein Interesse an der Exilforschung geweckt. Ebenso sei seine Zeit an der University of Southern California in Los Angeles prägend gewesen, wo er viele Emigranten, darunter Marta Feuchtwanger und George Froeschel, persönlich kennengelernt habe. Eine entscheidende Rolle habe auch der Germanist Walter A. Berendsohn gespielt, auf dessen Anregung hin 1969 das erste internationale Symposium zur Erforschung des deutschsprachigen Exils stattgefunden hat. Spalek schloss seine Rede mit der Aussicht, noch 2 bis 3 Jahre für das Deutsche Exilarchiv arbeiten zu wollen, denn „20 bis 30 Nachlässe gibt es noch“.
Wulf Koepke gestorben
Am 14. Mai 2010 ist Wulf Koepke in Boston gestorben. Der 1928 in Lübeck Geborene, 1955 von der Universität Freiburg Promovierte, hat nach Tätigkeiten im Goethe-Institut in Singapur und an verschiedenen amerikanischen Universitäten seit 1971 als Distinguished Professor an der Texas A & M University gelehrt. Neben seinen Arbeiten zur Goethe-Zeit, insbesondere über Johann Gottfried Herder und Jean Paul, zählte die Exilliteratur zu seinen Forschungsschwerpunkten. In den 1970er Jahren war er Mitinitiator der Society for Exile Studies in den USA und des Jahrbuchs Exilforschung, zu dessen langjährigem Redaktionsmitglied er gehörte.
Unserem Ehrenmitglied Dr. med. Dr. hc. Hans Keilson zur Vollendung seines 100sten Lebensjahres
Eine persönlich gefasste offizielle Hommage zum 12. Dezember 2009
Prof. Hans Würzner gestorben
Hans Würzner, 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Exilforschung von 1991 - 1994, verstarb am 19. Juli 2009 im Alter von 82 Jahren in Leiderdorp/Niederlande.
Nachruf von Frau Dr. Ursula Langkau-Alex
Das "Traumcafe einer Pragerin" ist für immer geschlossen
Am 27. Juni 2008 verstarb Lenka Reinerová in ihrer Heimatstadt Prag. Sie galt als die letzte renommierte deutschsprachige Schriftstellerin Prags. // Weiter Lesen!
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