Netzwerk

Die folgenden Webauftritte bieten für die Beschäftigung mit dem Thema „Exil“ wichtige Zugänge:

Netzwerk Flüchtlingsforschung

https://fluchtforschung.net/

Das Netzwerk Flüchtlingsforschung ist ein multi-disziplinäres Netzwerk von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen in Deutschland, die zu Zwangsmigration, Flucht und Asyl forschen, sowie internationaler Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die diese Themen mit Bezug zu Deutschland untersuchen. Das Netzwerk sammelt und verteilt relevante Informationen zu Forschern und Forscherinnen, zu Projekten und Publikationen. Dies soll zu wissenschaftlichem Austausch und Kooperation beitragen, um eine vernetzte Flüchtlingsforschung in Deutschland zu etablieren. Zudem will das Netzwerk der Flüchtlingsforschung mehr Aufmerksamkeit verschaffen und damit die Relevanz einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Zwangsmigration, Flucht und Asyl hervorheben.

Dem Netzwerk Flüchtlingsforschung können all jene beitreten, die sich in Deutschland mit Zwangsmigration, Flucht, Asyl und verwandten Themen wissenschaftlich auseinandersetzen, sowie jene, die außerhalb Deutschlands zu diesen Themen mit Bezug zu Deutschland arbeiten. Dies betrifft insbesondere Forscher und Forscherinnen an universitären und außer-universitären wissenschaftlichen Einrichtungen, einschließlich Promovierende.

Das Netzwerk Flüchtlingsforschung ist keine feste Einrichtung und kein Verein. Mitgliedschaft bedeutet, dass Informationen zur Person des Mitglieds, ihren Projekten, Veröffentlichungen etc. auf der Homepage des Netzwerks veröffentlicht werden, sofern dies gewünscht ist. Mitglieder erhalten den Newsletter und werden auch über Projekte und Veranstaltungen auf dem Laufenden gehalten, die gegebenenfalls im Rahmen des Netzwerks organisiert werden. Das Netzwerk soll zudem zur Vernetzung und Anbahnung von Kooperationen dienen, wofür auch ein Forum und eine Emailgruppe exklusiv für Mitglieder zur Verfügung stehen.

Archive, Museen, Bibliotheken

Das Archiv der Akademie der Künste, Berlin, besitzt zahlreiche Nachlässe von Exilanten aller künstlerischen Gattungen.

Das Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich stellt der Forschung und der Lehre u.a. mit den Archiven der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) und des Verbandes Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen/Flüchtlingshilfen (VSJF) sowie mit Personendossiers von rund 20.000 Flüchtlingen und Emigranten zentrale Unterlagen zum Exil in der Schweiz seit den 1930er Jahren zur Verfügung.

Das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek besitzt eine umfangreiche Sammlung an Exilpublikationen und Archivquellen. Es ist zudem ein themenspezifischer Veranstaltungs- und Ausstellungsort.

Die Handschriftenabteilung des Deutschen Literaturarchivs Marbach gehört mit rund 1.200 Nach- und Vorlässen von namhaften Schriftstellern, Schriftstellerinnen und Gelehrten international zu den führenden Sammlungen ihrer Art. Sie erwirbt, erschließt und archiviert Manuskripte, Briefe und Lebensdokumente vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, seit 1955 auch deutsche Exilliteratur.

Die Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin, besitzt umfangreiche Sammlungen zum Filmexil und Nachlässe von Filmexilanten.

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) archiviert Dokumente und Literatur zu den Themen Widerstand und Verfolgung, Exil, NS-Verbrechen, insbesondere Holocaust und NS-Medizinverbrechen, NS- und Nachkriegsjustiz, Rechtsextremismus nach 1945, Restitution und "Wiedergutmachung" nach 1945.

Das Jüdische Museum Berlin besitzt umfangreiche Sammlungen zu Leben, Kunst und Kultur der Juden in Deutschland aus zweitausend Jahren deutsch-jüdischer Geschichte.

Das NIOD ist das niederländische Kriegsdokumentationszentrum und bietet umfangreiches Archivmaterial zur Zeit der deutschen Besatzung 1940-45.

Die Österreichische Exilbibliothek, Wien, ist Sammlung, Arbeitsstelle und Informationszentrum zum österreichischen Exil.

Das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) sammelt Nachlässe und Archive von Autorinnen und Autoren, Gelehrten und Kritikern des 20. und 21. Jahrhunderts, deren Leben und Werk mit dem mehrsprachigen Kulturraum in Verbindung steht. Neben den Schweizer Literaturen finden sich auch einige bedeutende Exilbestände wie etwa (Teil-)Nachlässe von Ulrich Becher, Georg Kaiser, Hermann Hesse, Emil Ludwig oder Golo Mann.

Das Schweizerische Sozialarchiv beherbergt u.a. bedeutende Nachlässe der Schweizerischen Sozialdemokratie, der Gewerkschafts- und der Genossenschaftsbewegung sowie Nachlässe von namhaften Persönlichkeiten, die als Betroffene oder engagierte Helferinnen und Helfer mit dem Exil zu tun hatten.

Stimmen des Exils und des Nachkriegs – Digitales Archiv zum Audio-Nachlass des Journalisten Harald von Troschke

Der Journalist Harald von Troschke (1924 – 2009) führte in den sechziger, siebziger und achtziger Jahren über 250 Interviews mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Film, Theater, Musik und Literatur. Viele von ihnen waren unter dem Nationalsozialismus in die USA emigriert, andere Repräsentanten des intellektuellen Lebens in der Bundesrepublik. Die Interviews wurden in Radiosendungen als Zeitzeugen-Reihen ausgestrahlt.

Der Axel Springer-Lehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration hat, unterstützt von der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung, ein digitales Archiv zum Audio-Nachlass von Troschkes eingerichtet. Die Erben von Troschkes haben dafür das Interview- und Fotomaterial zur Verfügung gestellt, um den umfangreichen Nachlass ihres Vaters für die Forschung und eine interessierte Öffentlichkeit zugänglich zu machen: www.troschke-archiv.de

Forschungsinstitute und Gesellschaften

Die Deutsche Thomas Mann-Gesellschaft vertieft den wissenschaftlichen Austausch über Thomas Mann und sein Werk und fördert den Dialog zwischen Wissenschaft und Leserschaft.

Die Else Lasker Schüler Gesellschaft, Wuppertal, unterstützt Forschungen zu Leben und Werk Else Lasker-Schülers.

Die Erich Maria Remarque Gesellschaft e.V. ist ein Verein zur Förderung und Verbreitung humanistischer Kultur, Kunst, Wissenschaft und Forschung durch die Pflege des Erbes von Erich Maria Remarque und seines Gedankengutes in der Öffentlichkeit.

Das Fritz Bauer Institut, Frankfurt a.M., ist ein Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust.

Die Heinrich Mann-Gesellschaft möchte die Kenntnis von Leben und Werk des Autors Heinrich Mann durch Tagungen und Publikationen vertiefen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.

Die Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung, Hamburg, fördert, dem Vermächtnis der Stiftungsgeber entsprechend, Forschungen zum demokratischen Exil gegen die totalitäre Herrschaft Hitlers.

Die International Feuchtwanger Society unterstützt Forschungen über Lion und Martha Feuchtwanger und Emigranten in Südkalifornien.

Das International Institute of Social History in Amsterdam beherbergt Archive, Bibliotheken und Sammlungen verfolgter oder exilierter Personen und Organisationen sozialer Bewegungen weltweit und stellt sie der Forschung zur Verfügung.

Die Internationale Joseph Roth-Gesellschaft informiert über Joseph Roth - über Publikationen seiner Werke, von Werken und Ausstellungen über ihn und und über neue wissenschaftliche Erkenntnisse über ihn.

Die Österreichische Gesellschaft für Exilforschung ist eine Verein zur Erforschung und Thematisierung von Vertreibung, Flucht und Exil in der Zeit von Faschismus und Nationalsozialismus mit Schwerpunkt Österreich und Bezug auf Asyl und Migration heute.

Das Research Centre for German and Austrian Exile Studies ist seit 1995 die zentrale Anlaufstelle für die Exilforschung im Vereinigten Königreich. Es ist an der University of London angesiedelt. Das Institut gibt jährlich das Yearbook for German and Austrian Exile Studies in London beim Brill Verlag heraus.

Die Theodor Kramer Gesellschaft, Wien, unterstützt die Erforschung der österreichischen Exilliteratur

Die Walter-A.-Berendsohn-Forschungsstelle für Deutsche Exilliteratur am Institut für Germanistik der Universität Hamburg widmet sich schwerpunktmäßig der Erforschung und Vermittlung derjenigen Literatur, die durch die Umstände ihrer Entstehung die massenhafte Exilierung von Literaten, Künstlern und Intellektuellen aus Nazi-Deutschland seit 1933 bezeugt und reflektiert. Neben der Sicherung, systematischen Sichtung und z.T. auch Sammlung von Quellen zur Literatur- und Theatergeschichte dieser Zeit verfolgt sie das Ziel, literatur- und kulturwissenschaftliche Forschungen zum Exil anzustoßen und international zu vernetzen.

Das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin erforscht Grundlagen des Antisemitismus, des Holocaust, des Exils und verwandter Gebiete.

Portale, Webauftritte, Virtuelle Ausstellungen

Die Cinematographie des Holocaust ist ein Forschungsprojekt und Datenbank des Fritz Bauer Instituts zur Erforschung des Zentralbestands von Filmen zur Geschichte der Vernichtung der europäischen Juden.

Dieser Beitrag von Claus-Dieter Krohn, Claus-Dieter in Europäische Geschichte Online gibt einen Überblick über das Thema „Emigration 1933–1945/1950“.

"Entartete Kunst": Das Gesamtverzeichnis der 1937/38 in deutschen Museen beschlagnahmten Werke "entarteter Kunst" wird ab April 2010 kontinuierlich komplexweise nach nochmaliger Überprüfung der Einträge ins Netz gestellt. Es kann nur nach Künstlern und Werken befragt werden, soweit sie bereits für das Netz freigegeben wurden.

Das Exil-Archiv und das Exil-Zentrum sind Kommunikations- und Informationsplattformen zu den Themen Zensur, Verbrennen und Verbieten von Büchern, Verfolgung und Emigration von Schriftstellern, Künstlern und anderen Intellektuellen.

Die Ausstellung Exil. Erfahrung und Zeugnis des Deutschen Exilarchivs gibt mit den Hauptkapiteln: Auf der Flucht – Im Exil – Nach dem Exil – Menschen im Exil – Länder des Exils einen Überblick über das deutschsprachige Exil 1933-1945. Im Epilog rückt die Geschichte der Zeugnisse selbst in den Mittelpunkt. Wie wurden sie überliefert und wie kamen sie ins Archiv?

Mit dem Projekt Exilpresse Digital will das Deutsche Exilarchiv einen möglichst repräsentativen Überblick über die Exilpresse geben und besonders schwer zugängliche Periodika verfügbar machen. Kulturpolitische und literarische, wissenschaftliche und politische Zeitschriften wurden für die Digitalisierung ausgewählt, unterschiedliche Erscheinungszeiträume und Exilländer als Erscheinungsorte berücksichtigt. 30 Titel konnten während des Projekts (1997–2003) digitalisiert und aufbereitet werden. Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die digitalisierten Zeitschriften sind über das Portal der DNB recherchierbar sowie über das Deutsche Zeitungsportal.

Dieser Beitrag von Claus-Dieter Krohn bietet einen Überblick zum Thema „Exilforschung“.

Das Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938 enthält rund 2.200 Namen und Kurzbiografien von Betroffenen und wird ständig ergänzt.

Die Datenbank Joden in Nederland enthält Informationen zu Jüdinnen und Juden, die im 20. Jahrhundert in den Niederlanden gelebt haben.

Mit dem Projekt Jüdische Periodika aus NS-Deutschland macht das Deutsche Exilarchiv historische Quelle von hohem Rang für die Erforschung des Lebens und Leidens der jüdischen Gemeinschaft unter der NS-Diktatur zugänglich. Diese Periodika sind – meist als Organe der zum Teil neu gegründeten Selbsthilfeeinrichtungen der jüdischen Gemeinschaft – als eine direkte Antwort auf die Verfolgung durch das NS-Regime zu verstehen. Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die digitalisierten Zeitschriften sind über das Portal der DNB recherchierbar sowie über das Deutsche Zeitungsportal.

Die Ausstellung Kinderemigration aus Frankfurt des Deutschen Exilarchivs des zeigt, dass jede Geschichte der Kinderemigration eine individuelle und einzigartige Geschichte ist. Sie widmet sich sechs Biografien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zugleich richtet sie den Blick auf die lokalen Gegebenheiten in Frankfurt, auf die Situation in den Aufnahmeländern sowie auf die bürokratischen Aspekte und die Helfer*innen bei der Auswanderung. Den Rahmen bildet die Frage danach, wie wir die Kinderemigration heute erinnern können.

Das Kooperative Netzwerkprojekt Künste im Exil ist eine Ausstellung im virtuellen Raum, die sich den Künsten unter den Bedingungen des Exils zuwendet. Ihr Anliegen ist es, das Exil von Künstlern in seiner ganzen Vielschichtigkeit zu zeigen und in der gegenwärtigen deutschen Erinnerungskultur zu verankern. Die Federführung und Redaktion liegt beim Deutschen Exilarchiv.

The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe bereitet Materialien zur Geschichte und Kultur der Juden in Osteuropa auf.

Das Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit (LexM) ist ein the­men­bezogenes, biogra­phisches Musiklexikon. Die in diesem Lexikon verzeich­neten Perso­nen gehörten zu den Betroffenen des NS-Terrors und waren bzw. sind Berufs­musiker. Ihr Leben, das ins Exil führte oder anderen Formen der Repression ausgesetzt war, muss vor dem Vergessen bewahrt, oftmals auch dem Ver­gessen ent­rissen und im musikkulturellen Bewusstsein der Öffent­lich­keit verankert werden.